Artenschätze

Mehlschwalbe
Delichon urbicum
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Die Mehlschwalbe

Die Mehlschwalbe hat ihren deutschen Namen aufgrund des weißen Gefieders im Bauch- und Bürzelbereich erhalten. Das Gefieder auf der Oberseite glänzt metallisch blau-schwarz. Die Mehlschwalbe wird 13-14cm groß und wiegt nur 10-23g. Sie hat eine Lebenserwartung von bis zu 14 Jahren.

Ende April erreichen die ersten Vögel, aus ihren Überwinterungsgebieten kommend, die nördlichen Brutgebiete. Sobald sich die Paare gefunden haben, beginnen sie gemeinsam mit dem Nestbau. Anders als die Rauchschwalbe baut die Mehlschwalbe ihr Nest unter einem äußeren Gebäudeüberstand in einer Höhe von mindestens vier Metern. Dieses wird im Wesentlichen aus feuchtem Lehm oder Ton aus durchschnittlich bis zu 1.500 kleinen Klümpchen gebaut und ist bis auf ein kleines Einflugloch vollständig geschlossen. Das Nest wird vorrangig mit Gras und Moos ausgepolstert. Als sogenannter Kulturfolger brütet sie gerne in menschlichen Siedlungsbereichen an Gebäuden und kehrt gerne an ihren Geburtsort zurück.

Die Nahrung fängt die Mehlschwalbe fast ausschließlich in der Luft. Blattläuse, Mücken und Fliegen gehören zu den bevorzugten Beutetieren. Bei schlechtem Wetter jagen diese Flugkünstler oft über Gewässern auf der Suche nach fliegenden Wasserinsekten. Unter guten Bedingungen schlüpfen nach ca. 15 Tagen zwischen drei und fünf Jungtiere, die nach spätestens 30 Tagen flügge sind. Beide Eltern beteiligen sich an Brut und Fütterung.

Ab Juli bis September beginnt der Wegzug der Mehlschwalben in die Winterquartiere. Als Langstreckenzieher bevorzugen sie dort die gebirgigen Regenwälder zwischen dem südlichen Rand der Sahara und Südafrika. Anders als andere Zugvögel fliegen sie in breiter Front gen Süden, wo sie den hiesigen Winter überdauern.

 

Schwalbenturm – Ein Projekt des Kreises Schleswig-Flensburg
Künstliche Nistangebote für die Koloniebrüter können eine Alternative zu selbst gebauten Nestern darstellen, da in unserer Landschaft zunehmend das benötigte Baumaterial fehlt. Zudem dulden immer weniger Menschen die Nester dieser Vögel an ihren Häusern, die früher als Glücksbringer galten und höchst willkommen waren. Ein derartiger Turm kann ein Ersatz für derartige Defizite sein. Eine hier am Turm installierte Klangattrappe spielt im Frühjahr wiederholt den Gesang der Mehlschwalben ab, um die Tiere optimal anzulocken. Unter dem Dach dieses Schwalbenturms befindet sich zudem ein ganzjährig geeignetes Quartier für Fledermäuse, die durch schmale Einflugschlitze ins Innere gelangen können.

Wussten Sie schon?

In nahrungsarmen Zeiten mit länger anhaltender schlechter Witterung können die Jungen in eine Kältestarre verfallen. Sie senken ihre Körpertemperatur ab und sparen so wertvolle Energie. So können sie mehrere Tage ohne Nahrung überbrücken.